Auch Nohfelden war von der Großschadenslage wegen Hochwasser betroffen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für den 17.05.2024 eine Unwetterwarnung vor extrem ergiebigem Dauerregen mit Niederschlagsmengen von bis zu 100 l/qm herausgegeben. Diese Starkregenfälle ließen in vielen Regionen kleine Bäche und Flüsse über die Ufer treten, sodass sich zahlreiche Hilfsorganisationen bereits ab den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz befanden. Während die Unwetterlage in der Gemeinde Nohfelden glimpflich verlief und sich im Laufe der Nacht zum Samstag zunehmend entspannte, traf es unter anderem die Stadt Blieskastel besonders stark. Dort spitzte sich die Lage derart zu, dass nach einem Hilfeersuchen auch zwölf Einsatzkräfte aus der Gemeinde Nohfelden im Verbund mit weiteren Feuerwehrleuten aus dem Landkreis St. Wendel gegen 14:00 Uhr zur Unterstützung in den Saarpfalz-Kreis ausrückten.

Lageentwicklung am Freitag, 17.05.2024: Am Oberlauf der Nahe verspürte man ab der Mittagszeit, dass die Wasserstände infolge der gefallenen Niederschläge stark anstiegen. Um 12:54 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem ersten Einsatz nach Selbach gerufen, wo aufgrund einer Verklausung an einem Brückenbauwerk der Nahe in der Primstaler Straße Wasser in ein Gebäude eindrang. In den Nachmittagsstunden bewegte sich die Hochwasserwelle weiter in Richtung Nohfelden, weshalb in Selbach, Neunkirchen/Nahe, Gonnesweiler und Nohfelden zahlreiche Gebäude mit Sandsäcken gesichert werden mussten. Hierzu gehörte im noch jungen Jahr zum wiederholten Mal auch das Feuerwehrgerätehaus in der Naheuferstraße, die um 17:05 Uhr mit Erreichen der Hochwassermeldehöhe 2 wegen Überflutung gesperrt wurde.

Durch das steigende Einsatzaufkommen richtete die Feuerwehr im Rathaus ein Lagezentrum ein, von wo aus alle Einsätze koordiniert wurden. Dort behielt man auch die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Blick. Die Nahe erreichte um 20:00 Uhr ihren Höchststand (231 cm). Am Freisbach in Wolfersweiler wurde um 19:00 Uhr mit 175 cm sogar ein Höchststand seit Inbetriebnahme der Messstation im Jahr 2011 gemessen. Das spürten auch die Einsatzkräfte, die im Bereich der St. Wendeler Straße mehrere Gebäude sichern und Keller leer pumpen mussten. Ein weiterer Höchststand – seit Errichten der Messstation im Jahr 2002 – wurde um 16:00 Uhr auch am Bosbach in Gonnesweiler registriert (103 cm). Hier kam es zu einem Rückstau aus der Nahe, da das Oberflächenwasser nur sehr langsam ablaufen konnte. Der Bostalsee, der nicht nur als Freizeitgewässer, sondern auch als Rückhaltebecken bei Hochwasser dient, sorgte dafür, dass der Abfluss in Bosbach und Nahe verringert und somit weitaus höhere Pegelstände verhindert werden konnten.

Auch abseits der Flüsse hatte der mit Starkregen durchsetzte Dauerregen Auswirkungen. So musste in Sötern ein Keller leer gepumpt und die Landstraße 326 zwischen Bosen und Neunkirchen/Nahe wegen Überflutung gesperrt werden. Des Weiteren drohte in Eiweiler ein Weiher überzulaufen. Darüber hinaus kamen die in Selbach, Türkismühle und Wolfersweiler stationierten Logistikfahrzeuge zum Transport von Sandsäcken auch außerhalb der Gemeinde zum Einsatz.

Lageentwicklung am Samstag, 18.05.2024: Um 01:15 Uhr war der Pegel der Nahe in Nohfelden wieder unter die Meldehöhe 3, um 04:45 Uhr unter die Meldehöhe 2 und um 18:45 Uhr unter die Meldehöhe 1 gefallen, sodass sich die Lage zunehmend entspannte. Am Unterlauf der Blies, die wie die Nahe in Selbach entspringt, hingegen war ab 17:00 Uhr trotz fallender Tendenz keine Entspannung in Sicht. Durch den Ausfall eines Pumpwerks wurde die Altstadt von Blieskastel überflutet, da sich die Wassermassen aus der Kanalisation zurückstauten. Erst in der Nacht zum Sonntag kehrten die letzten Einsatzkräfte aus Nohfelden gegen 03:00 Uhr in die Heimat zurück, nachdem der geführte Einsatzabschnitt rund um den Paradeplatz an eine Einheit des THW Fulda übergeben werden konnte.