Schulung im Umgang mit Tieren

Im vergangenen Jahr wurde der Löschbezirk Nohfelden zwei Mal zu einem Schlangenfund alarmiert. In beiden Fällen handelte es sich um heimische, ungefährliche Tiere, die sich in Teilen von baulichen Anlagen verirrt hatten und einen Routineeinsatz für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte darstellte. In Deutschland ist jedoch seit einiger Zeit ein Trend zu erkennen, dass immer mehr Menschen exotische Haustiere halten. Was also tun, wenn die Feuerwehrangehörigen mit solchen Tieren, beispielsweise bei einem Wohnungsbrand oder einem Hochwasserereignis, in Kontakt kommen? Zudem machen sich immer weniger Menschen mit der heimischen Tierwelt vertraut und fühlen sich bei einem möglichen Kontakt hilflos oder bedroht und rufen in ihrer Not um Hilfe.

Tiere, Tierwohl und Tierschutz nehmen einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein. Obwohl die Rettung von Tieren gleich nach der Menschenrettung zu den Hauptaufgaben der Feuerwehr gehört, wird die Tierrettung im Rahmen der Feuerwehrausbildung nicht behandelt. Folglich sind nur wenige Feuerwehrleute auf diese Fälle vorbereitet und kennen sich im Umgang mit Tieren aus. Da seit ein paar Jahren eine deutliche Zunahme an Einsätzen mit Tieren zu verzeichnen ist, möchten sich die Feuerwehrfrauen und -männer aus Nohfelden in diesem Bereich fortbilden. Sie freuten sich daher, dass es ihnen gelungen ist, den Reptilienexperten Bernd Naumann aus Güdesweiler als Gastreferenten zu gewinnen, der die Angehörigen des Löschbezirks sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Umgang mit Tieren schulte. Er ging dabei insbesondere auf heimische Schlangen, wie die Barrenringelnatter, die inzwischen im Saarland meist verbreitete Schlangenart, die Schlingnatter und die Ringelnatter ein. Auch eine Blindschleiche, die zur Gattung der Echsen gehört, häufig jedoch mit Schlangen verwechselt wird, hatte er als Anschauungsobjekt dabei. Neben den heimischen, ungefährlichen Tieren stellte er auch eine Klapperschlange und einen Skorpion vor.

Die Ausbildungsveranstaltung, die vom Saarländischen Rundfunk begleitet wurde, war ein voller Erfolg. Es konnten Ängste genommen und eine Vertrautheit zu den Reptilien aufgebaut werden. Für das kommende Jahr werden Schulungen mit weiteren Tierarten angestrebt.